Die Nährwertkennzeichnung und die Zutatenliste auf Lebensmitteln sind eine wichtige Orientierungshilfe für alle, die bewusst auf ihre Ernährung achten. Sie zeigt transparent, welche Inhaltsstoffe und Nährstoffe ein Produkt enthält.
Was gehört zur Nährwertkennzeichnung?
Nahezu alle verpackten Lebensmittel müssen neben der Zutatenliste auch die sogenannten Big 7 angeben:
- Brennwert (Kalorien)
- Fett
- gesättigte Fettsäuren
- Kohlenhydrate
- Zucker
- Eiweiß
- Salz
Diese Angaben erscheinen in einer übersichtlichen Nährwerttabelle, meist pro 100 Gramm oder 100 Milliliter. Viele Hersteller ergänzen zudem Angaben pro Portion. Wenn ein Produkt mit bestimmten Nährstoffen wirbt, etwa mit „reich an Ballaststoffen“, müssen diese verpflichtend in der Tabelle aufgeführt sein.
Der Nutri-Score: schnelle Orientierung im Supermarkt
Immer mehr Produkte tragen den Nutri-Score. Diese Farbskala von A (grün, sehr empfehlenswert) bis E (rot, weniger gesund) macht sichtbar, wie ausgewogen ein Lebensmittel ist. Dabei berücksichtigt er:
- ungünstige Inhaltsstoffe wie Zucker, Salz und gesättigte Fettsäuren
- günstige Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe, Eiweiß und Obst- oder Gemüseanteile
So erleichtert der Nutri-Score die Kaufentscheidung und sorgt für mehr Transparenz beim Lebensmitteleinkauf.
Ausnahmen von der Kennzeichnungspflicht
Nicht alle Produkte müssen Nährwertangaben tragen. Dazu gehören beispielsweise:
- alkoholische Getränke mit mehr als 1,2 % Alkohol
- lose Ware
- unverarbeitete Lebensmittel
Trotz dieser Ausnahmen bietet die Nährwertkennzeichnung eine wertvolle Hilfestellung für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Kritik am Nutri-Score
Ein Nachteil: Der Nutri-Score ist bislang freiwillig. Daher fehlt er auf vielen Produkten, was einen Vergleich erschwert. Zudem bewertet er nicht den Verarbeitungsgrad, die Herkunft der Zutaten oder Zusatzstoffe. So kann etwa eine Fertigpizza besser abschneiden als ein naturbelassener Käse.
Die Verbraucherzentrale fordert deshalb eine verpflichtende und EU-weit einheitliche Einführung sowie eine Weiterentwicklung des Systems, um den Gesundheitswert von Lebensmitteln realistisch und umfassend darzustellen.
Quelle: Lebensmittelklarheit – Nährwertkennzeichnung (Stand: 15.08.2025)